Zuletzt aktualisiert am 10. August 2023 um 12:11
Ein Ihnen nahestehender Mensch stirbt, und Sie möchten gerne persönlich Abschied nehmen. Doch es ist Ihnen leider nicht möglich, kurzfristig vor Ort zu sein. Gerade in der heutigen Zeit sind Familienmitglieder oft weit verstreut und müssen aus größerer Entfernung anreisen. Unter Umständen bedeutet das, dass einige Tage vergehen können, bis Familienmitglieder vor Ort eintreffen. Dennoch gibt es eine Möglichkeit für die Angehörigen, sich vom Verstorbenen zu verabschieden: Durch eine Einbalsamierung – eine Technik, die heute auch Modern Embalming genannt wird.
Der Wunsch, das Aussehen Verstorbener für eine Aufbahrung zu bewahren, hat eine lange Tradition. Das ist der eigentliche Grund für das Einbalsamierungsritual. Heutzutage ist von Einbalsamierung die Rede, wenn es um eine „vorübergehende Konservierung“ des Verstorbenen geht.
Die Einbalsamierung ist also in der heutigen Form, wie wir sie durchführen, eine chemische Präservierung eines Körpers. Sie dient dazu den menschlichen Leichnam für eine gewisse Dauer länger „haltbar“ zu machen. Um dies zu erreichen, werden die Verwesungsprozesse, die bei jedem Menschen mit dem Moment des Todes einsetzen, verzögert.
Eine zeitnahe Bestattung ist nicht immer möglich
Zum anderen dient sie auch dazu den Verstorbenen chemisch zu desinfizieren. Dazu werden Substanzen verwendet, die eben sehr stark desinfizierend wirken. Außerdem werden diese Substanzen verwendet, um den Menschen etwas „präsentabler“ zu machen. Einbalsamierung gibt es nicht „von der Stange“: Der Verstorbene, den wir versorgen, bekommt eine individuell auf ihn abgestimmte Substanz. Es gibt auch vorgeschriebene Einbalsamierungen: zum Beispiel für internationale Überführungen. Also in Fällen, in denen der Körper vielleicht auch nach längeren Phasen zwischen Tod und Bestattung offen aufgebahrt werden soll.
Man kann nicht davon ausgehen, dass eine Bestattung immer so zügig stattfindet, wie das bei uns in aller Regel geschieht. Sondern es gibt durchaus Kulturen, in denen vielleicht erst nach einigen Wochen eine öffentliche Abschiednahme stattfindet. Die Familie möchte dann natürlich, dass der Verstorbene auch „ansehbar“ ist.
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