Die letzte Ruhestätte in einem Bestattungswald

Zuletzt aktualisiert am 10. August 2023 um 12:26

Für die meisten Menschen ist es ein absolutes Tabuthema, über den eigenen Tod nachzudenken. Die Ungewissheit, was nach dem Tod kommt, flößt vielen Menschen Angst ein und lähmt sozusagen die Gedanken. Jedoch ist es sinnvoll, mit dem gegebenen Maß an klarem Verstand an das Thema heranzugehen, solange man dies noch kann. Auch die Wahl der Bestattungsart gehört zu den Überlegungen, die, sind sie erst einmal abgeschlossen, zu einer tiefen Erleichterung führen können. Man gestaltet in gewisser Weise noch zu Lebzeiten seine „eigene Zukunft“.

Eine würdige letzte Ruhe unter den Wipfeln der Bäume

Seit November 2001 gibt es auch in Deutschland die Möglichkeit, seine letzte Ruhe in einem Bestattungswald zu finden. Rund 220 dieser möglichen Ruhestätten gibt es in Deutschland mittlerweile. So können Angehörige in der friedvollen Umgebung der Natur trauern, in würdevoller Umgebung ohne störende Einflüsse. Auch bieten mittlerweile viele Kommunen die Art der Waldbestattung auf Teilbereichen der Friedhöfe an. Ebenso bieten private Betreiber im Auftrag der Kommune oftmals sogenannte Urnenhaine oder Ruhebiotope an.

Eine friedvolle und würdige letzte Ruhe unter den Wipfeln der Bäume wünschen sich immer mehr Menschen. Ohne die üblichen Friedhofsrituale, nur umgeben von der Stille des Waldes. Einzige Voraussetzung dafür ist eine Einäscherung und eine Bestattung in einer speziellen, biologisch abbaubaren Urne, erläutert der Bestatter  Ronald de Schutter. Natürlich ist dies nicht in einem beliebigen Waldstück zulässig, da in Deutschland die Friedhofspflicht gelte, so de Schutter weiter. Aus diesem Grunde muss jeder Bestattungswald juristisch als Friedhof ausgewiesen sein.

Die letzte Ruhestätte in einem Bestattungswald

Die letzte Ruhestätte in einem Bestattungswald

Nur eine dezente Plakette zeigt den Namen des Verstorbenen

Nur eine dezente Plakette zeigt den Namen des Verstorbenen

Trauerredner Ronald de Schutter im Ruheforst Kaiserslautern

Trauerredner Ronald de Schutter im Ruheforst Kaiserslautern

Besonderheiten bei der Waldbestattung

Grundsätzlich sind in Bestattungswäldern Blumengebinde oder Kränze nicht erwünscht. Die Trauerfeier selbst unterscheidet sich jedoch nicht im Wesentlichen von der auf einem „normalen“ Friedhof. Die Zeremonie kann individuell mit oder ohne kirchliche Begleitung stattfinden und man kann sie im gewissen Rahmen auch bunter gestalten.



Im Bestattungswald gibt es kein Grabmal

Auch Grabmäler sucht man in einem Bestattungswald vergeblich. Einzig erlaubt sind Schilder auf dem Boden oder am Baum, an dem die Asche des Verstorbenen beigesetzt wurde. Auch anonyme Bestattungen sind im Wald möglich. Neben der würdevollen Ruhestätte ergibt sich für die Hinterbliebenen auch der Vorteil, dass die Grabpflege entfällt. Auch die Kosten für ein Grabmal werden eingespart. Die Grabstelle wird so natürlich wie möglich belassen, die Natur tut ihr eigenes dazu. Ein kleines Manko hat die Bestattung im Wald: Oftmals liegen die Waldstücke etwas weit entfernt vom öffentlichen Nahverkehr oder der nächsten Parkmöglichkeit. Gerade zu später Stunde oder in der dunklen Jahreszeit ist dies ein Nachteil, den man bedenken sollte.

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