Zuletzt aktualisiert am 10. August 2023 um 12:18
Thanatologen und Thanatopraktiker beschäftigen sich mit dem Tod und der Bestattung. Die zwei Berufsfelder werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig verwechselt. Obwohl die Arbeitsfelder sich in vielen Punkten überschneiden, geht der Beruf des Thanatologen weit über die Thanatopraxie hinaus. Was den Unterschied zwischen Thanatologie und Thanatopraxis ausmacht, zeigt hier eine kurze Übersicht:
Die Thanatopraxie als Grundlage der Thanatologie
Viele Bestatter führen thanatopraktische Arbeiten aus. Die Thanatopraxie – selten auch Thanatopraxis genannt – umfasst alle ästhetischen und hygienischen Behandlungen der Leichname von Verstorbenen. Dazu ist nicht generell eine spezielle Ausbildung erforderlich; es handelt sich eher um handwerkliche Tätigkeiten.
Im Thanatologie-Studium beschäftigen sich Thanatologendarüber hinaus interdisziplinär mit dem Tod, dem Sterben und der Bestattung. Und erlernen unterschiedliche soziologische, philosophische, biologische, psychologische und theologische Paradigmen, um die Abschiednahme für Verstorbene und Angehörige angemessen und würdevoll gestalten zu können.
Die thanatologische Behandlung von Verstorbenen
Praktische Thanatologie unterscheidet sich vorrangig auf spiritueller Ebene von der einfachen Thanatopraxie. Das Einbalsamieren der Toten dient folglich nicht ausschließlich zur Konservierung für eine anstehende Beerdigung, sondern wird als spiritueller Prozess verstanden. Glaubensunabhängig wird der Verstorbene von den Zeichnungen des Lebens befreit, anschließend für die Abschiednahme und die Überführung ins Erdreich oder ins Krematorium vorbereitet.
Teil der Thanatologie Ausbildung ist außerdem der richtige Umgang mit den Hinterbliebenen. Ein erfahrener Thanatologe leistet wichtige Trauerarbeit und hilft Familie und Freunden der Verstorbenen, ihre Trauer zu bewältigen und das Geschehene zu akzeptieren.
Einfühlsame Begleitung für die Lebenden und die Toten
Die Thanatologie als humanistische Wissenschaft stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Jeder Mensch trauert anders und braucht in Zeiten des Verlustes ganz individuelle Rituale zur Abschiednahme. Ein einfühlsamer Thanatologe erreicht die Trauernden ganz unabhängig von Religion und persönlicher Einstellung zum Leben und zum Tod. Die würdevolle Abschiednahme am offenen Sarg gestaltet er so, dass jeder Trauernde auf seine eigene Weise Abschied nehmen und vielleicht sogar etwas Trost finden kann. Im Gegensatz zur rein handwerklichen Thanatopraxie versteht sich die Thanatologie folglich als Kunst und der Thanatologe als Mediator zwischen Leben und Tod, der die Menschen mit Respekt über die Grenzen des Lebens hinaus begleitet.
Sollten Sie folglich nun weitere Fragen zur Thanatopraxis oder Thanatologie haben, kontaktieren Sie uns gerne:
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