Kategorie: Bestattungskultur
Jede Gesellschaft muss zur Bestattungskultur ihre eigene Antwort auf die Frage finden: Wohin mit den Toten
Gedenken an die Toten
Die ältesten bisher gefundenen Gräber werden auf etwa 50.000 vor Christus datiert. Zu den ältesten Beerdigungsformen zählt das „Hockergrab“. Der Leichnam liegt wie ein Embryo mit angezogenen Beinen und gekrümmten Rücken auf der Seite in einem Steingrab. Soll es so aussehen, als ob der Tote schläft? Drückt seine Haltung die Erwartung einer Wiedergeburt aus? Waren die Leichen zusammengeschnürt worden, weil man Angst vor den Toten hatte? Oder wollte man nur Platz sparend möglichst viele Leichen in einem Grab unterbringen? Es bleibt Spekulation.
Sicher ist nur, dass Begräbnisse in frühen Kulturen eine wichtige Rolle spielten. Das belegen eindrücklich die Hünengräber: Bis zu 12 Meter lange aus großen Gesteinsblöcken zusammengefügte Kammern, die mit Erde bedeckt sind. Sie boten Platz für bis zu hundert Tote. Ihre Bauweise muss ein ungeheurer Arbeits- und Zeitaufwand gewesen sein. In späteren Zeiten meinte man, dass nur „Hünen“, also Riesen, diese Grabstätten gebaut haben könnten. Daher der Name „Hünengräber“.
Die Steinsärge im antiken Griechenland hießen übrigens „sarkophagos“, was übersetzt „Fleischfresser“ heißt, weil sie aus einem Kalkstein waren, der die Verwesung förderte. Aus „sarkophagos“ wurde im Deutschen „Sarkophag“ und „Sarg“.
Krematorium
Immer mehr Menschen regeln bereits zu Lebzeiten die Art ihrer eigenen dereinstigen Bestattung. Viele entscheiden sich dabei für eine Feuerbestattung, also eine Einäscherung des verstorbenen Körpers in einem Krematorium. In Deutschland werden Einäscherungen ausnahmslos in Krematorien durchgeführt und …