Zuletzt aktualisiert am 31. August 2023 um 17:36
In Deutschland führen Bestattungsunternehmen täglich bis zu 5.500 Bestattungen durch. Jede von Ihnen erfolgt mithilfe eines Bestattungswagens, denn der Transport von Verstorbenen ist nach dem Bestattungsgesetz ausschließlich in einem solchen Fahrzeug erlaubt. Der Bestattungswagen verkörpert nicht nur Würde und Respekt, die wir dem Verstorbenen entgegenbringen, sondern es begleitet auch den Abschiedsprozess auf besondere Weise.
Für Bestattungsfahrzeuge gibt es bestimmte technische Anforderungen. Im Volksmund wird der Bestattungswagen oftmals auch Leichenwagen genannt.
Die Merkmale von Bestattungswagen
Ein Bestattungswagen ist zumeist direkt zu erkennen, dies liegt an verschiedenen besonderen Merkmalen. Ins Auge sticht meisten zunächst die Länge des Fahrzeugs. Denn damit auch ein langer Sarg in den Wagen passt, werden die meisten Fahrzeuge im Ladebereich auf einen Innenraum von 2,20 Meter verlängert.
In den meisten Fällen sind die Fahrzeuge schwarz oder weiß. Hierzu gibt es jedoch keine Vorschrift – daher finden sich in einigen Fällen auch Fahrzeuge in anderen Farben – beispielsweise in Rot oder Blau. Die häufigsten Farben bleiben jedoch schwarz, weiß und silber.
Die Scheiben der Fahrzeuge haben ebenfalls eine Besonderheit, diese sind oftmals dunkel getönt oder mit Gardinen abgehängt. Dies stellt sicher, dass der Leichnam würdig transportiert werden kann.
Historie
Die Geschichte der Bestattungswagen reicht weit zurück. Ursprünglich wurden die Verstorbenen in Särgen von Hand oder mit einfachen Transportmitteln wie Tragebahren oder Pferdewagen befördert. Im Laufe der Zeit entwickelte sich jedoch das Bedürfnis nach speziell dafür konzipierten Fahrzeugen, die den Transport der Verstorbenen erleichtern und ihnen einen angemessenen Rahmen bieten konnten.
Die eigentliche Entstehung der modernen Bestattungswagen liegt im 19. Jahrhundert. Mit dem Aufkommen der Industrialisierung und dem Wandel der Bestattungskultur entstanden auch neue Anforderungen an den Transport von Verstorbenen. Die steigende Zahl der Stadtbewohner und die damit verbundenen längeren Wege zum Friedhof erforderten eine professionellere und effizientere Lösung.
Die ersten Bestattungswagen waren oft einfach gestaltete Pferdekutschen, die speziell für den Transport von Särgen konstruiert wurden. Im Laufe der Zeit wurden sie weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Bestatter und der Hinterbliebenen angepasst. Mit dem Aufkommen des Automobils zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann die Ära der motorisierten Bestattungswagen.
Die ersten motorisierten Wagen waren oft umgebaute Modelle anderer Fahrzeuge. Allmählich entstanden jedoch spezialisierte Fahrzeuge, die den Anforderungen des Bestattungsgewerbes gerecht wurden. Sie wurden mit speziellen Ausstattungsmerkmalen wie einem verlängerten Laderaum, ausklappbaren Plattformen zum Einladen des Sarges und einer zurückhaltenden, eleganten äußeren Gestaltung versehen.
Im Laufe der Zeit wurden Bestattungswagen weiterentwickelt, um den steigenden Ansprüchen an Komfort, Sicherheit und individueller Gestaltung gerecht zu werden. Die Fahrzeuge wurden technisch fortschrittlicher, mit verbesserten Federungen und leistungsstarken Motoren ausgestattet, um einen reibungslosen Transport zu ermöglichen.
Zu den gesetzlichen Bestimmungen
Im Bereich der Bestattungswagen gibt es verschiedene gesetzliche Bestimmungen, die je nach Land und Region variieren können. In der DIN 75081 sind die speziellen Anforderungen an Bestattungswagen festgehalten.
Sollten Sie hierzu oder zu anderen Themen weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne. Wir helfen Ihnen weiter.